Wir dürfen immer wieder neuen Künster*innen einen Raum geben, ihre Werke auszustellen.
Sabrina Lieb mit Fotografien der Serie „Go gentle, go slow“:
"Der Begriff Heimat war und ist für mich noch nie ein Ort des „Verharrens“ gewesen. Vielmehr bin ich in Bewegung und finde meine Heimat in der Reise zwischen verschiedenen Welten. Immer in Verbindung mit der Natur, dem Menschen und dem eigenen Selbst, dem man an fremden Orten manchmal näher sein kann als an vertrauten. Und so wie ein Kind ein ganzes Dorf zur Entwicklung braucht, so suche auch ich immer wieder gezielt nach Orten, die mir für den Moment das geben, was ich brauche. Mal ist es Ruhe, mal ist es Bewegung, mal ist es Gemeinschaft, manchmal auch der Weg des Alleinseins.
Welchen Einfluss können unterschiedliche Orte auf einen selbst und das eigene Gemüt nehmen? Wie sehr können Räume die eigenen Potentiale glanzvoll hervorbringen oder gar erdrücken? Wie leicht gehen einem Dinge mancherorts von der Hand, wohingehen sie andernorts so schwer fallen? Und nicht zuletzt – wie richtig oder falsch kann sich ein Mensch in seiner Individualität fühlen – hier, wo er gerade ist oder dort, wo er sein könnte? Diese Fragen mag man wohl erst dann richtig verstehen, wenn nicht der Kopf die Entscheidung fällt, sondern der Körper nach dem Herzen schreitet.
Die hier gezeigten Fotografien der Serie „Go gentle, go slow“ sind eine Auswahl an Bildern, die während meiner Zeit auf der dänischen Insel Ærø entstanden sind. Dabei ist die Serie auch meine persönliche Hommage an die Langsamkeit, die auch andere dazu einladen soll, gerade in der Hast unserer Zeit wieder achtsameren Schrittes zu gehen. In der Stille sind die Antworten oft so nah."
Sabrina Lieb